Was ist Homöopathie?
Die Homöopathie von griech. Homoion (=ähnlich) und Pathos 
              (=Leiden) ist eine eigenständige Arzneitherapie mit klar definierten 
              Gesetzen.
Sie beruht auf dem Naturgesetz, das vor Hahnemann (1755-1833) auch 
              schon Hippocrates (460-377 v.Chr.) und Paracelsus (1493-1541) beobachtet 
              haben.
 „Similia  similibus  curentur“ – 
              „ Ähnliches wird durch Ähnliches geheilt“
ganz im Gegenteil zur Allopathie oder Allöopathie, wie sie 
              Hahnemann nannte, oder synonym für die „Schulmedizin“. 
              Dort gibt man Medikamente gegen Symptome, etwas gegen Kopfschmerzen, 
              gegen Durchfall etc., was zwar kurzfristig hilft aber auf Dauer 
              die Lebenskraft (Dynamis) schwächt.
In der Homöopathie wird Krankheit nicht als isoliertes Geschehen 
              gesehen ( z.B. eine Magenerkrankung, ein Husten etc.) sondern es 
              wird immer der Mensch in seiner Gesamtheit betrachtet, wozu auch 
              Gemütsverfassung, Lebensgewohnheiten etc. gehören.
Die Homöopathie wurde durch den sächsischen Arzt, Apotheker 
              und Chemiker  Samuel 
              Hahnemann 
(1755 bis 1843) ins Leben gerufen, der sie 
              systematisch nach wissenschaftlichen Kriterien entwickelte, womit 
              sie zu einer lehr - und lernbaren Methode wurde.  So beruht 
              die Homöopathie auf den von ihm gefundenen und formulierten 
              Gesetzen.
Das grundlegende Werk zur Homöopathie ist Hahnemanns  
 "Organon der Heilkunst" 
, das mit folgenden Paragraphen 
              beginnt:
§ 1 „Des Arztes höchster und einziger Beruf ist, 
              kranke Menschen gesund zu machen, was man Heilen nennt.“
§ 2 „Das höchste Ideal der Heilung ist, schnelle, 
              sanfte, dauerhafte Wiederherstellung der Gesundheit, oder Hebung 
              und Vernichtung der Krankheit in ihrem ganzen Umfang auf dem kürzesten, 
              zuverlässigsten, unnachtheiligsten Wege, nach deutlich einzusehenden 
              Gründen.“
  Organon der 
              Heilkunst, 6. Ausgabe als Online Version 
 
So ist die Homöopathie bestrebt, einzelne Symptome nicht einfach 
              wegzudrücken, oder zu unterdrücken, sondern sie möchte 
              der Ursache auf den Grund gehen, um dauerhaft zu heilen.
Hahnemann stellte fest, dass Medikamente  in materieller Dosis 
              gegeben, sehr starke Erstverschlimmerungen hervorrufen. Zumal man 
              giftige Substanzen wie z. B. Belladonna, die Tollkirsche, Arsenicum 
              album(man erinnere sich an Arsen und Spitzenhäubchen) ja gar 
              nicht in materiellen Gaben verabreichen kann, fing er an, verschiedenste 
              Substanzen zu verdünnen und dann noch zu potenzieren und zu dynamisieren (durch 
              kräftiges Schütteln oder Verreiben). Dadurch erreichte 
              er, dass die Wirkung der Ausgangssubstanz verstärkt (potenziert 
              oder dynamisiert) wurde.
Dadurch entstanden die verschiedenen Potenzen oder Dynamisationen:
 D – Potenzen(Dezimal): Verdünnung von 
              1: 10
 C – Potenzen(Centesimal): Verdünnung  
              1: 100
 LM oder Q-Potenzen:Verdünnung 1:50.000
Welche Potenz verwendet wird, hängt von vielseitigen Faktoren 
              ab, wie z.B. der Lebenskraft des Patienten, ob nebenbei noch schulmedizinische 
              Medikamente genommen werden etc.
Jeder Patient erhält sein Medikament in seiner im Moment für 
              ihn richtigen Potenz. Auch die Einnahmehäufigkeit ist individuell 
              unterschiedlich.
 Arzneimittelprüfung:
Die 1. AM-Prüfung fand 1790 statt  durch den sogenannten
„Chinarindenversuch  Hahnemanns". 
            In diesem  Selbstversuch entdeckte Hahnemann, dass Arzneistoffe, die am gesunden Menschen  Krankheitssymptome hervorrufen, auch imstande sind, am Kranken eben diese  ähnlichen Symptome zu heilen.
Hahnemanns Originalbeschreibung:
"Schon im Jahre 1790 machte ich mit  der Chinarinde den ersten reinen Versuch an mir selbst..., und mit diesem  ersten Versuch ging mir zuerst die Morgenröthe zu der bis zum hellsten Tag sich  aufklärenden Heillehre auf.
Ich nahm des Versuches halber etliche Tage zweimahl täglich jedesmal vier  Quentchen gute China ein; die Füse, die Fingerspitzen usw. wurden mir erst  kalt, ich ward matt und schläfrig, mein Puls ward hart und geschwind; eine  unleidliche Ängstlichkeit, ein Zittern (aber ohne Schaudern), eine Abgeschlagenheit  durch alle Glieder; dann Klopfen im Kopfe, Röthe in Wangen, Durst, kurz alle  mir sonst beim Wechselfieber gewöhnlichen Symptome erschienen nacheinander,  doch ohne eigentlichen Fieberschauder. Mit kurzem: auch die mir bei  Wechselfieber gewöhnlich besonders charakteristischen Symptomen, die Stumpfheit  der Sinne, die Art von Steifigkeit in allen Gelenken, besonders aber die taube  widrige Empfindung, welche in dem Periostium über allen Knochen des ganzen  Körpers ihren Sitz zu haben scheint - alle erschienen. Dieser Paroxysm dauerte  zwei bis drei Stunden jedesmahl, und erneuerte sich, wenn ich diese Gabe  wiederholte, sonst nicht. Ich hörte auf und war gesund."
So werden bis heute Substanzen an  gesunden Menschen geprüft, um diese Substanzen dann nach dem  Ähnlichkeitsprinzip bei Kranken einzusetzen.
